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Bundesheer musiziert

Das jahrzehntelang ausgehungerte österreichische Bundesheer wollte die SPÖ grundsätzlich abschaffen. Nachdem die Volksbefragung gegenteilig ausgegangen war, versuchte die SPÖ durch ständige Mittelkürzungen das Militär auf mehr oder minder kaltem Wege abzuschaffen. Die ÖVP hielt nicht dagegen. Chefredakteur Rainer Novak in der „Presse“ vom 10. März 2016: „Das Heer wurde aufgegeben.“

Derselbe danach: „An dieser Stelle sei kurz an die Klugheit der Wähler erinnert. Sie stimmten auch im Wissen gegen ein prinzipiell vernünftiges Berufsheer, daß ein solches nur sinnvoll sei, wenn es entsprechend dotiert wäre, was die Regierung nie getan hätte.“

Mittlerweile, nur drei Jahre nach der Volksbefragung, ist klar, wie dumm und geschichtsfern die Annahme war, Österreich würde keine Landesverteidigung brauchen. Novak: „Der Ukraine-Konflikt und tausende Flüchtlinge an den Grenzen zeigen: Vielleicht braucht Österreich keine schweren Panzer mehr, ein einsatzbereites Heer in einer kritischen Größe sehr wohl.“

Der neue Verteidigungsminister Doskozil nimmt nun viele der „Reformen“ seines unklugen Vorgängers Klug zurück, verdreifacht die Zahl der Zeitsoldaten, wertet die Kompetenzen des Generalstabs auf, stoppt den Verkauf von Kasernen – und läßt auch die für die Landeskultur nicht unwichtigen Militärmusikkapellen (NO II/15) weiterleben.

 
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