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Lehrstück Hohmann

Von Achim Lang

Der CDU-Abgeordnete Martin Hohmann wurde wegen „antisemitischer Aussagen“ aus seiner Bundestagsfraktion ausgeschlossen, der Parteiausschluß dürfte folgen. Hohmann hätte, so entnahm es der bundesdeutsche Durchschnittsbürger Presse, Funk oder Fernsehen, die Juden als „Tätervolk“ bezeichnet. Doch dies stimmt nicht. Martin Hohmann ist in einer Medienkampagne für das Gegenteil dessen, was er wirklich gesagt hat, politisch hingerichtet worden.

Dabei hatten sogar prominente Vertreter des Judentums wie Norman Finkelstein, Sonja Margolina und der Wiener orthodoxe Oberrabbiner Moishe Ayre Friedman  Hohmann bescheinigt, in der Sache nicht ganz unrecht zu haben. „Antisemitismus“ vermochten alle drei jedenfalls nicht in den Worten des Abgeordneten zu finden (siehe Kasten, Seite 6).
Was hat Martin Hohmann nun wirklich gesagt? In seiner am 3. Oktober gehaltenen Rede ging es ihm darum, die „Gemeinschaftsbezogenheit“ der Deutschen zu stärken. An etlichen Beispielen führte er auf, daß die gegenwärtige Regierung die Interessen des deutschen Volkes nicht vertritt. Als Ursache benannte er die Einstufung der Deutschen als „Tätervolk“, wie sie mehr oder minder wörtlich von Daniel Goldhagen oder Michel Friedman (damals noch im CDU-Bundesvorstand!) postuliert worden war. Daher setzte sich Hohmann in seiner Rede mit diesem Begriff eines „Tätervolkes“ auseinander, den er für abwegig erachtete. Um diese These zu illustrieren, wies er auf die überproportionale Verstrickung von Juden in die bolschewistische Revolution in Rußland hin. Dabei berief er sich auf historische Fakten, wonach z. B. zum siebenköpfigen Politbüro der Bolschewiki vier Juden gehörten und vom 21-köpfigen Zentralkomitee immerhin noch 29 % Juden waren. Von 137 führenden Austromarxisten in Wien waren 60 % jüdisch gewesen, von 48 Volkskommissaren in Ungarn 30 und bei der sowjetischen Geheimpolizei Tscheka lag der Anteil der Juden bei 39 % – und damit über dem der Russen.
Diese historischen Fakten sind unbestreitbar. Der Wiener Oberrabbiner Friedman hat freilich darauf hingewiesen, daß diese bolschewistischen Täter jüdischer Herkunft sich schon längst von dem Glauben ihrer Väter getrennt hatten und zu ihren ersten Opfern glaubenstreue Juden zählten. Nichts anderes jedoch betonte Hohmann im Verlaufe seiner Rede:
„Wie ging es den religiösen Juden in der frühen Sowjetunion? Auch sie waren der Verfolgung durch die Bolschewisten ausgesetzt. An der Spitze der bolschewistischen, sogenannten Gottlosen-Bewegung stand ausgerechnet Trotzki. Er leugnete damals sein Judentum, wurde aber von den Russen und weltweit als Jude wahrgenommen. Meine Damen und Herren, wir haben nun gesehen, wie stark und nachhaltig die Juden die revolutionäre Bewegung in Rußland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. Das hat auch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson zu der Einschätzung gebracht, die bolschewistische Bewegung sei ,jüdisch geführt‘. Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der ,Täterschaft‘ der Juden fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man die Juden mit einiger Berechtigung als ,Tätervolk‘ bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.
Meine Damen und Herren, wir müssen genauer hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. … Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder ,die Deutschen‘ noch ,die Juden‘ ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. Daher plädiere ich entschieden für eine Rückbesinnung auf unsere religiösen Wurzeln und Bindungen. Nur sie werden ähnl. Katastrophen verhindern, wie sie uns Gottlose bereitet haben.“
Analysiert man die Rede Hohmanns selbst und das, was daraus in der Öffentlichkeit gemacht wurde, sind folgende Punkte festzuhalten:
-Sicher gibt es manch Kritikwürdiges bei der Ansprache Hohmanns, sowohl auf der rhetorischen Ebene wie auch auf der der Gedankenführung. Insbesondere hätte die Monströsität des Gedankens, es könne „schuldige Völker“ geben, an sich aufgezeigt werden müssen. Dies unterlassen zu haben, bot den eigentlichen Angriffspunkt.
-„Antisemitisch“ war die Rede jedoch keinesfalls, weil dieses Wort sinnvollerweise nur bedeuten kann, daß in negativen Stereotypen von „den Juden“ schlechthin gesprochen wird.
lIn den Massenmedien wurde hingegen berichtet, die Rede sei antisemitisch, da Hohmann von den Juden als Tätervolk gesprochen habe. Es ist ein Lehrbeispiel in Sachen Manipulation und wirft ein Schlaglicht auf die Machtverhältnisse innerhalb der deutschen Medienlandschaft, daß ein Redner für das Gegenteil dessen, was er eigentlich gesagt hat, vernichtet werden kann.
-Zu einer offenen Diskussion der Aussagen kam es im Gegensatz zu früher, wie etwa bei der Walser-Rede, gar nicht mehr. Auch kritische jüdische Stimmen, die die Aufregung für unangebracht hielten, drangen nicht durch.
-Die Affäre ist wohl bewußt herbeigeführt worden. Wochenlang war die Rede auf der Homepage Hohmanns im Internet zu lesen, ohne daß sie Proteste hervorrief. Erst dann soll eine Dame in Amerika zufällig darüber gestolpert sein und einen ihr befreundeten deutschen Journalisten angerufen haben.
-Nichts charakterisiert die Unionsparteien unter Merkel und Stoiber besser, als daß Sätze wie die oben zitierten zu einem Parteiausschluß führen. Auch die meisten sogenannten „Konservativen“ innerhalb von CDU/CSU hielten sich bedeckt.
-Abseits von Fragen der politischen Inhalte und des Anstandes, war es auch strategisch ein Fehler, daß die Unionsparteien eingeknickt sind. Solange sie nicht einmal den Mut haben, gegen nachweisbare Lügen und Verdrehungen offensiv aufzutreten und eine solche Kampagne auch einmal durchzustehen, werden ihnen weiter Abgeordnete aus den eigenen Reihen geschossen und sie damit unter politischem Druck gehalten werden. Allerdings steigt von Kampagne zu Kampagne die Anzahl der Deutschen, denen langsam ein Licht aufgeht über die Verhältnisse im Lande. Und darin, letztlich, liegt die Hoffnung.


Unter http://www.couleurstudent.at/index.php?id=26 ist die gesamte Rede abrufbar. Abonnenten senden wir sie gerne auch in Kopie zu. Seine Informationen bezog Hohmann aus einem inhaltlich unangreifbaren Buch:

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