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Türken-Denkmal in Mogersdorf

1663 fiel zum wiederholten Mal eine große osmanische Armee in Österreich ein mit dem Ziel, Wien zu erobern. Am 1.&nbspAugust 1664 gelang es der kaiserlichen Armee unter dem Grafen Montecuccoli und der deutschen Reichsarmee unter Leopold Wilhelm Prinz von Baden, die osmanische Hauptstreitmacht bei Mogersdorf in einer großen Schlacht zu besiegen. Für die 12.000 gefallenen türkischen Soldaten hat die burgenländische Landesregierung nun ein Denkmal errichtet. Zum Festakt kam außer dem türkischen Botschafter auch der türkische Vize-Außenminister nach Mogersdorf. Die burgenländische Landtagspräsidentin Verena Dunst lobte das Denkmal bei der Enthüllung am 27. März 2019 als „wichtiges Zeichen für den Frieden“. Andraes Unterberger schrieb in seinem Blog am 8. April darüber: „Wohlgemerkt: Kein Hauch der Kritik daran, daß die Türken ihrer einstigen Gefallenen im Dienste eines islamischen Sultans und des jahrhundertelangen aggressiven osmanischen Imperialismus und Kolonialismus gedenken. Aber jede Menge Kritik daran, daß die linke political correctness sich mit dem Diktat durchgesetzt hat, daß die österreichische Geschichte immer etwas Böses ist […] Daß nirgendwo österreichischer Feldzüge (die meist Abwehrschlachten waren) und deren Gefallener gedacht werden darf. Daß selbst ein Haus der österreichischen Geschichte erst der Geschichte ab dem 19. Jahrhundert gedenken darf, also ab Beginn des marxistischen Sozialismus. Nationen, die keine Geschichte haben, haben oft auch keine Zukunft […]

Während also die SPÖ-kompatiblen Türken alles dürfen, bricht in Hinblick auf die eher ‚schwarzen’ Kroaten alljährlich ein unglaubliches Wutgeheul los, wenn die ebenfalls ihrer Toten auf österreichischem Boden gedenken wollen. Dabei liegt das Massaker von Bleiburg aus dem Jahr 1945 weit weniger lang zurück. Dabei sind die Opfer nicht in einer offenen Schlacht gefallen wie bei Mogersdorf, sondern wurden wehrlos massakriert, als die britische Armee die geflüchteten Kroaten den Tito-Partisanen auslieferte. Dabei gab es als Folge vermutlich noch mehr Todesopfer als in Mogersdorf, betrug die Zahl der Ausgelieferten doch 40.000. […] Nun werden manche einwenden […] in der kurzen Zeit der Ustascha-Herrschaft sind doch auch viele Nicht-Kroaten brutal verfolgt und ermordet worden. Ja, beides ist absolut richtig. Aber mit Verlaub: Die osmanischen Türken waren genausowenig ein demokratischer Rechtsstaat. Sie haben noch viel mehr Angehörige anderer Völker ermordet als die Kroaten. Und sie haben überdies sehr zum Unterschied von den Kroaten Angriffskriege geführt und halbe Kontinente für Jahrhunderte kolonialisiert.“

 
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