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Zitate zur Sarrazin-Debatte

„Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen:Im Vergleich zu einer Entwicklung,
die die ausscheidenden Generationendurch den eigenen Nachwuchs ersetzt,ist der von Deutschland eingeschlageneWeg ein Holzweg. Einwanderungen habenvolkswirtschaftlich eine miserableRendite, sind fiskalische ein Verlustgeschäft,und haben unkalkulierbare gesellschaftlicheNebenwirkungen, die unsereDemokratie gefährden können.“
Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg, „Focus“, 30. August 2010

­„Wenn ein Ökonom, Finanzexperte und erfahrener Politiker wie Thilo Sarrazin, sich um Deutschlands Zukunft Gedanken macht, kann man erwarten, daß er mit dem Blick des Controllers Zusammenhänge analysiert, eine qualitative wie quantitative Bewertung von Zahlen und Zusammenhängen vornimmt, und als Politiker Vorschläge macht, wie die Probleme gelöst werden können. Diese Erwartung wird in seinem Buch nicht enttäuscht. …­Ein Befreiungsschlag könnte für Sozialpolitiker Sarrazins Ausführungen über Armut und Ungleichheit, und Arbeit und Politik sein. Zum einen befreit er die Diskussion um Arbeit aus der materiellen Abhängigkeit. Im bisherigen Politikverständnis geht man quer durch alle politischen Parteien davon aus, daß sozialer Fortschritt, Gesundheit, Ernährung und letztlich Glück, nur durch mehr materielle Zuwendung erreicht werden können. …­Sarrazin stellt fest: ‚Bei uns muß sich niemand integrieren. … Die Integration, die in klassischen Einwanderungsländern durch die Teilnahme am Arbeitsleben erzwungen wird, wird für muslimische Migranten in Deutschland zu einem Luxus, den man sich leisten kann, aber nicht muß.‘ Die Aufregung darüber scheint mir aufgesetzt, und das Argument des Rassismus ein Ablenkungsmanöver zu sein. ­Sarrazin trifft den Kern einer Politik, die von falschen Voraussetzungen ausgeht. … Das ist kein Grund, sich über den Autor zur empören, sondern wir müssen die Politiker, die dieses Ergebnis zu verantworten haben, fragen, ob Sie im Interesse dieses Landes regiert haben.“­
So die türkische Soziologin Necla Kelek in der „FAZ“, 30. August 2010­

­„Die erste Aufgabe einer anspruchsvollen politischen Rechten wäre zu sagen, was die politische Korrektheit der Medienlinken zu sagen verbietet. Mehr noch als Ideen braucht man dazu Mut, denn in unserer Öffentlichkeit herrscht keine Waffengleichheit. Die Medienlinke hofiert die Linken, und denunziert die Rechten.­Viele Akademiker, Journalisten und Intellektuelle sind aber gar nicht links, sondern maskieren sich nur so, um in ihren Institutionen überleben zu können. Wer einen ‚rechten‘ Satz sagt oder schreibt, bekommt viel Zustimmung – hinter vorgehaltener Hand. Das ist das Sarrazin-Syndrom: Du hast ja recht, aber das kann man doch nicht sagen … Hier zeigt sich besonders deutlich, daß sich der nachträgliche Kampf gegen die Nazis in den letzten 50 Jahren zu unserer größten Denkblockade entwickelt hat. Sie besteht in der grotesken Gleichung: konservativ = reaktionär = faschistisch.“­
Norbert Bolz, Univ.-Prof. für Medienwissenschaft an der TU Berlin, „tagesspiegel.de“, 13. August 2010­

„Darüber läßt sich reden, und vielleicht bewahrheitet sich, was Armin Mohler immer betont hat: Bewegung kommt in die Rechte erst, wenn Linke eine echte Bekehrung erleben. Bolz immerhin war Schüler von Jacob Taubes, jenem Alten vom Berge der Berliner Linken, Apokalyptiker, Strippenzieher an der FU – und Studienfreund Mohlers. Die Zeichen mehren sich. …“
­Karl-Heinz Weißmann im Blog der „Sezession“, 20. August 2010

­„Keiner Bundestagspartei ist die katastrophale demographische Lage einen radikalen Politikwechsel wert, keine Bundestagspartei formuliert Rezepte gegen die wachsende Jugend- und Zuwandererkriminalität, die doch ein Produkt ihrer verfehlten Ausländerpolitik ist.“­
Michael Klonovsky, Chef vom Dienst im „Focus“ 30/2010­

„Mich rief ein namhaftes Mitglied der CDU/CSU-Fraktion an. Es möchte sich öffentlich gegen Merkels Sarrazin-Schelte aussprechen. Kurz darauf der Rückzieher: Die Gefahr, dafür abgestraft zu werden, sei zu groß. Ein langjähriges Mitglied der Fraktion versichert: Die Mehrheit der 239 Unionsabgeordneten stünde hinter Sarrazins Kritik an den Parallel-Gesellschaften. Öffentlich sagt das so gut wie keiner.
“­Hugo Müller-Vogg, „Bild“, 1. September 2010

­„Die Politiker mißtrauen dem Volk, von dem sie gewählt werden. Die Meinungsvielfalt wird von oben gesteuert und mit Drohkulissen eingeschränkt. … Es läßt sich eben leichter regieren, wenn das Spektrum der erlaubten Gedanken von vornherein darauf beschränkt wird, was die Regierenden für richtig halten.“­
Roger Köppel, Hrsg. der „Schweizer Weltwoche“ in der „FAZ“, 7. September 2010

 
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