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Wer ist der Feind?

Von Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker

„Die Muslime sind nicht unser Feind!“ hört man immer wieder. Und tatsächlich: Sie sind gläubige Menschen, die die Werte der Familie und des Volks hochhalten. Wie sympathisch! Auch wir sind gläubige Menschen, die die Werte der Familie und des Volkstums hochhalten. Doch man muß konkret werden, und dort sind die Unterschiede unübersehbar. Die Muslime sind gläubige Mohammedaner, sie halten die Werte ihrer Kultur, ihres Volks und ihrer Familien hoch. Das mag uns prinzipiell sympathisch sein, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Christentum in ihren Augen eine falsche Religion ist und sie unsere Kultur als schwach und dekadent verachten (aufgrund des von ihr hervorgebrachten materiellen Wohlstands allerdings heimlich beneiden). Alle Rhetorik und alle edlen Erwägungen können nicht die simple Tatsache in Abrede stellen, daß die Muslime in uns ihre Feinde sehen.

Abendländische Werte, „westliche“ Kultur bedeuten eben nicht – wie in polemischer Zuspitzung oft behauptet – „Wir wollen weiter unsere Pornofilmchen schauen“, sondern einen respektvollen Umgang der Geschlechter miteinander, die Anerkenntnis der schlichten Tatsache, daß hierzulande Frauen, die unverschleiert gehen, keine Schlampen sind, oder daß auch männliche Schüler weiblichen Lehrkräften gehorchen müssen.

Vor einigen Jahren wollte ich ein Buch mit Youssef Nada machen, einem der führenden Mitglieder der Muslimbruderschaft, und war ihn zu ebendiesem Zweck auch in seinem italienischen Wohnort besuchen. Das Projekt ist aus vielerlei Gründen gescheitert. Ein wesentlicher davon war, daß Youssef Nada in der muslimischen Massenzuwanderung nach Europa kein Problem sah und verlangte, daß auch die Europäer darin kein Problem sehen dürften. Ich sagte ihm, daß ich dies anders sähe, er natürlich als Autor seine Position vertreten dürfe, ich mir in diesem Fall aber ein Vorwort vorbehielte, wonach umgekehrterweise auch eine europäisch-christliche Massenzuwanderung nach Ägypten kein Problem sein dürfe. Darauf konnten wir uns nicht einigen. Gläubige Muslime wie Youssef Nada wollen Europa umvolken und islamisch machen. Das ist legitim. Legitim ist aber auch, daß sich die Europäer dagegen wehren.

 
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