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Zitiert

„Da ist in Linz eine Frau nur zu einer lächerlich geringen Geldstrafe und einer bloß bedingten Haftstrafe verurteilt worden, obwohl sie als Prüferin Dutzende Sprachtests von Zuwanderern gegen Bezahlung zugunsten der Migranten manipuliert hat. Dieses Urteil ist fürchterlich [...] es zeigt den Migranten, dieser Staat nimmt sich eh selbst nicht ernst; und noch schlimmer: In Österreich sind ohnedies die gleichen levantinischen Unsitten wie daheim gang und gebe […] der Schaden, die negative Vorbildwirkung dieses Pseudo-Urteils reicht jedenfalls weit über die angeklagten Fälle hinaus. Es kann bei allen Migranten nur Lachanfälle auslösen, da die Betrügerin nicht einmal den vollen Umfang der kassierten Gelder als Strafe zurückzahlen muß und nicht einmal einen Tag ins Gefängnis gehen mußte. Da werden sich nun viele andere sagen […]: Das Risiko, erwischt zu werden, gehe ich ein, und die Strafe ist vernachlässigbar, also cashe ich ab, und laß noch mehr Migranten herein.“

„Wir sind für die absolute Freiheit der Kunst! Jeder soll die Freiheit haben, seinem künstlerischen Empfinden Ausdruck zu geben, nach seiner Art und Möglichkeiten. Deshalb sind wir gegen den Terror der heute bestimmenden Cliques und gegen die Feigheit derer, die sie finanzieren. Sie, die gegen Bezahlung das Establishment angreifen und selbst das Kunstestablishment sind. Sie sollen machen, was sie wollen, sie sollen ‚Festivals’ abhalten und ‚Kunstpreise’ verleihen, sie sollen ihren Freunden in der offiziellen Politik den nackten Arsch zeigen und den Würdenträgern, die ihnen Preise verleihen, Farbe ins Gesicht schmieren, sie sollen ihr Publikum auslachen, beschimpfen, mit faulen Eiern bewerfen – das alles sollen sie ungehindert tun. Aber nicht um unser Geld!
Sie sollen die tollsten […] und wüstesten Wortkombinationen als ‚Literatur’ ausgeben, sie sollen drucken, publizieren und verkaufen können. Aber nicht auf unsere Kosten! Nicht im öffentlichen Rundfunk und Fernsehen, die von jenen erhalten und bezahlt werden, die diesen Unsinn ablehnen.“

  • Aus einem Flugblatt der Aktion für Politik (AFP)

„Um auf die Wiederaufführung des Films ‚Der dritte Mann‘ von 1949 im Fernsehen zurückzukommen: Nie wurde der österreichische Nationalcharakter, falls es ihn gibt, verheerender enthüllt: Der Film beeindruckt auch noch nach 65 Jahren durch seine unerbittlichen Austriazismen: Die ubiquitäre Feigheit der Menschen, die giftige Unterwürfigkeit, das Denunziantentum, das Nie-etwas-gesehen-Haben, die chronische Schleimerei, das Hausmeistergewinsel und die allesdurchdringende Charakterlosigkeit, die in Lügnerei gebettet ist. [...] Und nun, da wir 2012 schreiben, sag, was sich geändert hat! […] Es ist eine klassische verrücktmacherische Qualität der österreichischen Kommunikation, den Partnern zu signalisieren, nimm mich nicht zu ernst, alles ist nur ein Spaß, ein Schmäh, doch wehe dir, wenn du mich nicht ernst nimmst […]!“

  • Peter Sloterdijk, Neue Zeilen und Tage. Notizen 2011–2013, Suhrkamp 2018, S. 388

„Von Pompidou sagte man, er habe nur vier Freunde gehabt, die ihn duzen durften. Sarkozy kannte nur noch vier Leute, die ihn siezten.“

  • Derselbe, ebenda, S. 418

„Die neue Gesellschaft: Asoziale oben, Asoziale unten, Verwirrte in der ausgedünnten Mitte.“

  • Derselbe, ebenda, S. 390

 
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