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Das Muqua

Von Albert Pethö

Das Muqua

Anmerkungen zu zeitgenössisch-republikanischer „Kulturpolitik“
Eine die chemischen Zersetzungs-Funktionen eines Darmes wahrnehmende Apparatur erzeugt, über 12 Meter hin erstreckt, künstliche Fäkalien. Von linker Kunst-Scheiße zu sprechen, ist somit nicht mehr bloß bildhaftes Verdeutlichen gegebener Mißstände, sondern längst Wiedergabe von Faktischem.

Eine nichtssagende Stummfilmsequenz, in einem kahlen Kämmerchen dargeboten, zeigt abwechselnd einer Frau Gesicht sowie nackten Körper, wozu die Gesangsaufnahme einer hohen Greisenstimme zu hören ist. Kleine Sesselchen sind mit widerwärtigen Gebilden aus Wachs oder Kunststoff belegt, die an rohe, blutige Fleischklumpen und Gedärmfetzen erinnern; vom gleichen „Künstler“ stammen weitere Wachsmodelle, so ein bestempelt-blutiges Hautgebilde, an dem Menschenhaar hängt; ein nicht übermäßig beeindruckendes Gesicht, dem eine mit rotem Schorf überzogene, gepircte Zunge entquillt; ein kleiner römischer Brustpanzer, der mit blutig-rotem Gekröse überzogen ist. Unbeholfen geformte, metergroße Totenschädelgebilde sind mit unfeinen Wörtern beschrieben oder tragen auch Hakenkreuze und Hitlerbärte, womit, wie man annehmen darf, ein aktueller Beitrag zum „Antifaschismus“ geleistet wurde.
Ein an die kahle Wand applizierter Text erläutert uns: „Yvonne Rainers Arbeit als Tänzerin, Choreographin und Filmemacherin gilt gesellschaftsrelevanten Themen feministischer, postkolonialer oder einfach zwischenmenschlicher Färbung“; man sieht eine vor einer Diaprojektionswand hingelegte Matratze, einen Koffer, einen Sessel, einen Staubsauger; auf der Projektionswand erscheinen beständig wechselnde sinnige Sätze wie: „… hinter dem Augenschirm drehen sich seine Gedanken im Kreis“. 71 kleine, widerliche Bildchen sind an eine der Seitenwände gehängt und zeigen Obszön-Sadistisches; der Text schreibt von „Übungen, in denen Grausamkeit vor allem in Kombination mit Sexualität jenseits von Gut und Böse ihren Auftritt hat.“ Davor erfährt gerade eine Schulklasse Indoktrination in progressivem „Kunst“-Verständnis.
Im Stiegenhaus, bevor man die riesige hässliche Halle betritt, die eben jene geschilderten Exponate beherbergt, bemerkt man aus färbigem Silikon gefertigte Gebilde an die Wand geklatscht, die man als kleine Kopien diverser bedeutender Barockaltäre interpretieren kann. Seitlich in einem Nebenraum läuft ein Film, der offenbar als eine Laudatio auf feministisch-lesbische „Intellektuelle“ zu verstehen ist. Im „Museums-Shop“ ist dann neben Plastikramsch das „Schwule Lesebuch Österreichs“ erwerbbar.

Sozialistisch-moderne „Kunst“

Eines vermittelte die „Ausstellung“ gewiß: was sozialistische „Kultur“-Politik und moderne „Kunst“ darstellen und daß sie alle feindseligen Vorurteile gegen sich gänzlich rechtfertigen. Die „Ausstellung“ war der permanente Teil einer angeblich barocken „Party“, für die in
Wien mit zahlreichen aufwendigen Plakaten geworben und mit der am 11./12. Juni 2001 die „Kunsthalle“ eröffnet wurde, ein Teil des „Muqua“, des „Museumsquartiers“ moderner „Kunst“ in Wien.
Neben „Körpersäften und Totenschädeln“ verdeutlichte auch der Auftritt der deutschen Gruppe „Hygienehäute“
(„U-Expreß“ 15. Juni 2001) aufs beste, wie verantwortungsbewußt die politische Kaste jene ungezählten phantastischen Milliardenbeträge an Steuergeldern einsetzt, die die „Kulturbudgets“ der letzten 30 Jahre insgesamt ausmachen. Davor schon bot eine Voreröffnung des „Museumsquartiers“ 45 nur mit Lederstiefeln bekleidete Frauen mit rasierter Scham zur Besichtigung. Am 30. Juni 2001 folgte eine weitere „Party“, die sich als Teil des Wien im Juni heimsuchenden Homosexuellenfestivals „europride“ verstand (der ORF berichtete; das englische „pride“ wird wohl mit Hoffart zu übersetzen sein), für dessen „Parade“ wiederum die „Kunsthalle“ einen „Paradewagen“ stellte („Standard“ 18. Mai 2001); zu diesem Zwecke flatterten auch im „Museumsquartier“ die lustigen Regenbogen-Tuntenfahnen.
Vom 18. Oktober 2001 bis 6. Jänner 2002 konnte man, wiederum in der „Kunsthalle“ auf dem Gelände der von moderner „Architektur“ verheerten Hofstallungen, die Ausstellung „Televisions – Kunst sieht fern“ besuchen. Weithin durch die Stadt sah man die dazu gehörigen, zahlreichen, in unappetitlichem Rosa auf Giftgrün gehaltenen Plakate, welche die Zeichnung eines ältlichen und wohl übergewichtigen Mannes in Dessous und mit debilem Gesichtsausdruck zeigten, dessen eine Hand in den Abgründigkeiten seiner wahrscheinlich schmutzigen Unterhose verschwandt, während die andere Hand eine Televisions-Fernbedienung hielt; all dies gewiß vollgültige Darstellung einer sozialistischen Gesellschaft.

Kindermißbrauch, subventioniert

Das ebenfalls zum „Muqua“ gehörende „Kindermuseum“ erfreute uns, kaum eröffnet, durch ein „Theaterstück“ über sexuellen Mißbrauch von Kindern; und dieser Mißbrauch erfolgt in diesem Theaterstück natürlich nicht durch beispielsweise linke Homosexuellen-Aktivisten oder sozialistische Pädagogen – wie in Natura durch Otto Mühl und Daniel Cohn-Bendit –, nein, gewiß nicht, dieser erfolgt, wir hätten es wohl vorhersehen können – durch die Familie.
Das „Museumsquartier“ und die ihm angeschlossenen „Institute“ werden offensichtlich ganz genau zu dem, was wir immer schon angenommen haben: Eine hochsubventionierte Spielwiese für die öffentliche Darbietung von Unanständigkeiten, Banalitäten, Denunziationen und bösartigen politischen Wahnideen linker Nichtskönner. Und: erinnern wir uns, wem wir diese ganze Pracht zu danken haben, gedenken wir stets gerade auch der bürgerlich-urbanen, der Volkspartei angehörenden Repräsentanten dieser „Kulturpolitik“. Und: Niemals vergessen! Die einzige Partei in Wien, die sich gegen die Errichtung dieses „Museumsquartiers moderner Kunst“ aussprach, waren die Freiheitlichen.

Der Autor ist Herausgeber der katholisch-konservativen Zeitschrift „Die weiße Rose“, 1060 Wien, Postfach 192

 
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