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Was tun mit der NPD?

Von Werner Olles

Der Nürnberger NPD-Stadtrat Ralf Ollert hat jüngst den Sänger Konstantin Wecker wegen Beleidigung verklagt. Dieser hatte während eines Konzertes gesagt: „Die NPD ist ein braunes Pack und eine verbrecherische Partei“, und dann die Zuhörer aufgefordert, diesen Satz gemeinsam mit ihm zu wiederholen. Einmal davon abgesehen, daß solche mantra-mäßig vorgetragene Statements geradezu verblüffend an mittelalterliche Dämonenaustreibungen oder düstere schwarzafrikanische Geisterbeschwörungen erinnern, fällt einem die Unverfrorenheit auf, mit der Wecker – laut Eckhard Henscheid der „Unbedarfteste aller Blödmänner“ – seinem Publikum auch noch den ärgsten Schmäh als „Aufklärung“ aufs tränenfeuchte Auge drückt. Und seinem uralten und schon seinerzeit kaum zu ertragenden steindummen Betroffenheits-Gesinge vom „Willi“ noch ein weiteres Kleinod hinzufügt, eben jenes exorzistische Anti-NPD-Mantra. Doch sei es seinen Zuhörern gegönnt. Denn wer sich freiwillig derartigen Kraut- und Rüben-Quatsch anhört und Konst. Wecker auf den Leim geht, hat sich auch diese Strafe durchaus sauer verdient.
Nein, vor diesem artifiziellen Antifa- und Sozialkitsch müssen sich die deutschen Recken der NPD wahrlich nicht fürchten müssen. Eher schon davor, daß einem der ihren jetzt offenbar sogar sein Privatkonto bei einer Sparkasse gekündigt wurde. Das allerdings ist ernst und erinnert uns nun wirklich und wahrhaftig an die von der Linken immer fix beschworenen „finsteren Zeiten“.
Und spätestens hier müßte es eigentlich auch dem Letzten wie zentnerschwere Schuppen von den Lauschern fallen, wohin wir im „freiesten Staat, der je auf deutschem Boden existierte“ marschieren: schnurstracks in den „Antifa-Staat“ nämlich. Zwar steht davon nichts im Grundgesetz, sondern da ist eher die Rede von Meinungs- und Versammlungsfreiheit und davon, daß die Gesinnung eines Bürgers nicht sanktioniert werden kann. Doch im dämmrigen Reich der alt und erbaulich fett gewordenen Bundesrepublik mit ihrem gesamtgesellschaftlichen Alzheimer hat sich – so scheint’s jedenfalls – eine politiko-kulturelle Klasse breitgemacht, die beschaulich-selbstzufrieden Ausgrenzung, Dämonisierung und soziale Eliminierung politisch Unliebsamer betreibt, also genau jene faschistoiden Mechanismen einsetzt, die sie ihren rechten Feinden vorwirft.
Das alles hatten wir in der Tat schon einmal. Daß es diesmal aus einer ganz anderen Richtung kommt, tut nichts zur Sache. Extremismus, ob von links, von rechts oder aus der politischen Mitte, will dem anderen seine Daseinsberechtigung absprechen. Diesmal ist die NPD das Opfer. So einfach ist das.

 
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