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Der „Falter“ und Kickl

„Im Ministerkabinett werkelt zudem Alexander Höferl […] er erwarb sich seine Qualifikation als ehemaliger Chefredakteur des rechten Fake-News-Mediums Unzensuriert.at, eine digitale Parteizeitung der FPÖ, die von Facebook gesperrt wurde, weil sie so sehr hetzt“, schrieb Florian Klenk im „Falter“. Auch abgesehen von der herabwürdigenden Wortwahl des „Werkelns“, mit der der „Falter“ nur ihm nichtgenehme Personen bedenkt, offenbart das Zitat die manipulative Absicht des „Falter“-Artikels zur Gänze: Daß Mag. Alexander Höferl FPÖ-Mitglied ist, wird niemanden verwundern, woher soll der blaue Innenminister seine Mitarbeiter denn sonst holen, vielleicht aus der SPÖ-Parteizentrale? Die Facebook-Sperre hat es zwar tatsächlich gegeben, doch aufgrund eines – laut Facebook – „Irrtums“, für den sich die Plattform auch rasch entschuldigte und die Seite sofort wieder freischaltete. Daß „Unzensuriert“ der FPÖ nahesteht, wurde zudem nie verborgen, dennoch ist es ein unabhängiges Medium und keine „digitale Parteizeitung“. „Fake-News“ wurden zudem von „Unzensuriert“ nie verbreitet, wenn man die Definition des Dudens heranzieht, wonach darunter „in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen“ zu verstehen sind. „Unzensuriert“ hat zwar sicher viele Meldungen verbreitet, die im „Falter“ nicht zu lesen waren, dennoch hat es nie wissentlich und in manipulativer Absicht Falschmeldungen gebracht. 

Der Hintergrund für Florian Klenks Attacken dürfte ein anderer sein: Hatte der „Falter“ im ersten Quartal 2017 noch knapp € 280.000 an Inseratgeldern lukriert, waren es im gleichen Zeitraum 2018 nur noch etwas mehr als € 105.000. Im ersten Quartal 2017 hat etwa das Sozialministerium allein mehr als € 60.000 für Inserate im „Falter“ ausgegeben, 2018 aber keine Inserate geschaltet, ebensowenig wie das Gesundheitsministerium und der Hauptverband österreichischer Sozialversicherungsträger, die im Vorjahr noch für mehr als € 40.000 im „Falter“ inseriert hatten. 

  • Unzensuriert.at, 3. Oktober 2018

 
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